Jahresbericht 2020
|
|
Januar bis Dezember
|
|
Das Jahr lag mit einer Durchschnittstemperatur von 10,4 °C merklich über dem Schnitt (normal 9,7 °C).
Das Temperaturmaximum von 34,9 °C wurde am 21.8. um 16 Uhr 35 erreicht, die Minimaltemperatur betrug -5,9 °C am 30.11. um 8 Uhr 10. Das Jahr wies bis jetzt 5 Eistage, 79 Frosttage, 15 heiße Tage und 62 Sommertage auf. Die längste Dauerfrostperiode reichte vom 20.1. bis 24.1. (3 Tage und 12 Stunden) |
Niederschlag
|
Der Gesamtniederschlag von 733,8 Litern liegt unter dem Schnitt von 776,1 Litern. Die Zahl von 174 Niederschlagstagen liegt etwas über dem Schnitt (normal 169), wobei viele Tage mit Nebelnässen das Bild etwas verfälschen.
Der höchste Tagesniederschlag mit nur 31,2 Litern fiel am 3.8., der höchste Niederschlag pro Stunde am 23.9. mit 14,6 Litern.
An vier Tagen fielen mehr als 20 Liter Niederschlag.
Die längste Trockenperiode reichte vom 29.3. bis 18.4. (19 Tage und 22 Stunden).
|
Luftdruck
|
Das Luftdruckmaximum von 1047,2 hPa wurde am 20.1. um 10 Uhr 45 erreicht, das Minimum betrug 981,4 hPa am 28.12. um 14 Uhr 45.
Die maximale Luftdruckänderung am Tag betrug 35,5 hPa am 27.12., die maximale Änderung pro Stunde 4,8 hPa am 27.2. |
|
Die maximale Windgeschwindigkeit von 90,0 km/h wurden am 10.2. um 5 Uhr 35 beim Orkantief „Sabine“ erreicht. |
|
Die hier genannten Werte beziehen sich immer auf den Aufzeichnungsbeginn (1983 bis jetzt)
Im Januar wurde mit 1047,2 hPa der höchste Luftdruck seit Beginn meiner Aufzeichnung im Jahr 1983 gemessen. Im Februar wurden 20 Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h erzielt und er war mit 117,0 l/m² der niederschlagsreichste Februar. Der April war der zweit-sonnigste Monat nach April 2007. Der November war der windärmste Monat seit dem Jahr 2000. Der Dezember war ebenfalls der windärmste Dezember seit dem Jahr 2000.
|
|
Der Januar war deutlich zu trocken, sehr sonnenscheinreich und erheblich zu warm. Der Februar war extrem warm sowie überaus niederschlagsreich und stürmisch. Der März war trotz drei Temperaturstürzen zu warm bei überdurchschnittlich viel Sonnenschein. Der April wies erneut ein überaus hohes Maß an Sonnenstunden auf, war deutlich zu warm und erheblich zu trocken. Der Mai war zu kühl, zu trocken, wies aber ausreichend Sonnenstunden auf. Der Juni war zu kühl, niederschlagsreich und wies zu wenig Sonnenstunden auf. Der Juli lag von der Temperatur her genau im Schnitt, war recht sonnig und wies deutlich zu wenig Niederschlag auf. Der August war ein Super-Sommermonat, deutlich zu warm bei einem erheblichen Niederschlagsüberschuss, aber etwas zu wenig Sonnenstunden. Der September präsentierte sich auf Grund des hohen Temperaturschnitts eher als Sommermonat und wies lange Trockenheitsphasen auf. Der Oktober lag zwar im Temperaturschnitt, war aber auf Grund zahlreicher Niederschlagstage und eines erheblichen Mangels an Sonnenstunden ein eher unerfreulicher Herbstmonat. Der November war etwas zu warm, katastrophal niederschlagsarm, wies aber trotz vieler Nebeltage genügend Sonnenstunden auf. Der Dezember war zu warm, wies zu wenig Niederschlag auf und zeigte ein Defizit bei den Sonnenstunden
|
Bilanz jahreszeitlich |
Winterbilanz (Dezember/Januar/Februar)
-
mit 209 l/m² lag der Niederschlag dieses Winters deutlich über dem Schnitt (normal 166 l/m²), zurückzuführen auf den extrem niederschlagsreichen Monat Februar
-
die Durchschnittstemperatur der Wintermonate lag mit +3,1 °C deutlich über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 0,9 °C, kältester Winter -1,6 °C, wärmster Winter +3,5 °C)
Dies war vor allem auf den extrem warmen Februar zurückzuführen
-
auch manche Kenntage unterstreichen den sehr milden Winter: nur 5 Eistage (normal 23) und 46 Frosttage (normal 59)
-
nur 6 Schneetage (normal 16), die von der Menge her vernachlässigbar waren – es war der schneeärmste Winter seit meinem Aufzeichnungsbeginn
-
34 stürmische Tage (normal 13)
-
mit 257 Stunden Sonnenschein lagen wir deutlich über dem Schnitt (normal 163 Stunden), zurückzuführen auf den überaus sonnigen Dezember und Januar
Fazit:
Es war ein überaus warmer Winter mit erhöhtem Niederschlag, aber auf Grund der hohen Temperaturwerte vernachlässigbarem Schneefall sowie einem erheblichen Überschuss an Sonnenstunden.
Frühjahrsbilanz (März/April/Mai)
-
es war mit 126 l/m² ein deutlich zu trockenes Frühjahr (normal 189 l/m² ), insbesondere verursacht durch die viel zu trockenen Monate Januar und April
-
mit 10,1 °C war dieses Frühjahr geringfügig wärmer als üblich (normal 9,7°C, kältestes Frühjahr 7,8°C, wärmstes Frühjahr 11,3°C)
-
32 „warme Tage“ (normal 21), 4 Sommertage (normal 6), 0 heiße Tage (normal einer) und 21 Frosttage (normal 16)
-
27 stürmische Tage (normal 11)
-
der Sonnenschein des Frühjahrs lag ganz erheblich über dem Schnitt, da vor allem der April einen hohen Überschuss aufwies. Mit einer Sonnenscheindauer von 672 Stunden wurde das übliche Maß (485 Stunden) deutlich überschritten, vor allem auf Grund der überaus sonnenreichen Monate März und April
Fazit:
Das Frühjahr war, zumindest aus Sicht der Menschen, doch nicht unbedingt aus Sicht der Natur, recht zufriedenstellend: wenig Niederschlag, sogar etwas wärmer als üblich bei einem überaus hohen Maß an Sonnenschein.
Sommerbilanz (Juni/Juli/August)
-
mit 289 l/m² lag der Niederschlag über dem Schnitt (normal 250 l/m²). Grund war der überaus niederschlagsreiche August. Die Zahl der Niederschlagstage lag daher mit 46 ebenfalls etwas über dem Schnitt (normal 42)
-
die Durchschnittstemperatur der Sommermonate lag mit 18,6 °C genau im Schnitt, trotz des sehr warmen August (zum Vergleich: normal 18,6 °C, kältester Sommer 17,3 °C, wärmster Sommer 21,6 °C)
-
73 „warme Tage“ (normal 76), 48 Sommertage (normal 41), 15 heiße Tage (normal 10), 640 Sonnenstunden (normal 656 Stunden)
-
9 stürmische Tage (normal 8)
-
nur 9 Gewitter (normal 13)
Fazit:
Es war vor allem auf Grund des zu kühlen Juni ein von den Temperaturen her normaler Sommer. Er zeigte sich wegen der niederschlagsreichen Monate Juni und August sowie des dafür extrem niederschlagsarmen Juli vom Niederschlag her etwas zu nass. Die Sonnenstundenzahl war deutlich zu gering.
Herbstbilanz (September/Oktober/November)
-
mit 122,4 l/m² lagen wir erheblich unter dem Schnitt (normal 174 l/m²), da vor allem der November katastrophal niederschlagsarm war
-
die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 10,0 °C erheblich über dem Schnitt, da September und November deutlich zu warm waren (zum Vergleich: normal 9,4 °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C)
-
21 warme Tage (normal 15), 10 Sommertage (normal 3) sowie 23 kalte Tage (normal 29) und 9 Frosttage (normal 11)
-
13 stürmische Tage (normal 7)
-
315 Sonnenstunden (normal 329 Stunden), da der Oktober deutlich zu wenig Sonnenschein aufwies
Fazit:
Der Herbst wies etwas zu wenig Sonnenschein auf, war deutlich zu trocken (nach 1997 und 2006 der trockenste Herbst) und erheblich wärmer als üblich.
|
Gesamtbilanz |
Jahresbilanz 2020
Das Jahr wies eine etwas zu geringe Niederschlagsmenge auf, wobei die Werte sehr unterschiedlich verteilt waren
Besonders zu erwähnen ist der Monat November, der nur 28% des üblichen Niederschlags erbrachte
Die Temperatur lag dieses Jahr erneut viel zu hoch, es war mit einem Schnitt von 10,4 Grad allerdings nicht ganz so warm wie die Extremjahre 2015, 2016 und 2018
-
neun Monate lagen über dem Schnitt, dabei Januar und Februar extrem
-
nur drei Monate lagen unter dem Schnitt, wobei der Februar den Schnitt erheblich unterschritt
Zwei Extreme des Jahres soll erwähnt werden:
-
der Februar war mit 120 l/m² der niederschlagsreichste Februar
-
der November erreichte mit 19,9 Grad die höchste Maximaltemperatur eines November
Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?
-
es lag mit 174 Niederschlagstagen (normal 168) über dem Schnitt, dennoch war der Gesamtniederschlag etwas zu gering
-
die Zahl der Sommertage lag mit 62 deutlich über dem Schnitt (normal 51), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 15 ebenfalls wesentlich höher als üblich (normal 10)
-
mit einem Plus von 13% konnte man beim Sonnenschein zufrieden sein, wurde doch in acht Monaten das Soll überschritten, besonders in den Monaten Januar, April und März. Etwas dürftig war der Dezember mit nur 41 Sonnenstunden
Das Jahr war aber nicht nur wegen der hohen Zahl an Sommertagen und heißen Tagen viel zu warm, sondern es gab wie im Vorjahr einfach auch zu wenig Eis- und Frosttage.
-
nur 117 kalte Tage (normal 134), nur 79 Frosttage (normal 88) und lediglich 5 Eistage (normal 24) – der Winter war einfach viel zu warm
-
die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 76 wesentlich höher als normal (38), ebenfalls eine Auswirkung der Erderwärmung
Fazit:
Das Jahr war, wie die letzten sechs Jahre deutlich zu warm bei etwas zu wenig Niederschlag und einem Überschuss bei den Sonnenstunden (13% mehr) , der auf den extrem sonnenreichen Januar zurückzuführen war.
|
Größe: ca. 30 kByte |
Diesen Bericht mit zusätzlichen Grafiken als pdf-Dokument laden:
jahresbericht2020.pdf |