Jahresbericht 2017

Januar bis Dezember

Temperatur

Das Jahr liegt mit einer Durchschnittstemperatur von 9,9 °C deutlich über dem Schnitt (normal 9,6 °C).
Das Temperaturmaximum von 33,4 °C wurde am 22.6. um 15 Uhr 10 erreicht, die Minimaltemperatur betrug -15,9 °C am 7.1. um 3 Uhr 25. Das Jahr wies 18 Eistage, 85 Frosttage, 17 heiße Tage und 61 Sommertage auf. Die längste Dauerfrostperiode reichte vom 15.1. bis 26.1. (11 Tage und 29 Minuten)

Niederschlag

Der Gesamtniederschlag von 838,4 Litern liegt über dem Schnitt von 775,6 Litern. Die Zahl von 190 Niederschlagstagen liegt deutlich über dem Schnitt (normal 168).
Der höchste Tagesniederschlag mit 45,2 Litern fiel am 28.6., der höchste Niederschlag pro Stunde ebenfalls am 28.6. mit 35,4 Litern.
An 8 Tagen fielen mehr als 20 Liter Niederschlag.
Die längste Trockenperiode reichte vom 10.6. bis 27.6. (16 Tage und 22 Stunden).

Luftdruck
Das Luftdruckmaximum von 1042,9 hPa wurde am 6.1. um 10 Uhr 55 erreicht, das Minimum betrug 983,0 hPa am 11.12. um 14 Uhr 45.
Die maximale Luftdruckänderung am Tag betrug 26,7 hPa am 12.12., die maximale Änderung pro Stunde 3,9 hPa am 1.8.

Wind

Die maximale Windgeschwindigkeit von 62 km/h wurden am 29.10. um 8 Uhr 10 erreicht.

Auffälligkeiten

Die hier genannten Werte beziehen sich immer auf den Aufzeichnungsbeginn (1983 bis jetzt)

Der Januar war mit -4,1 Grad einer der kältesten Januarmonate zusammen mit Januar 1985 (-4,9 °C) und Januar 1982 (-4,0 °C). Der März war mit einem Schnitt von 7,9 Grad der wärmste März nach März 2014 mit 7,8 Grad. Der September war, zusammen mit September 2006, der sonnenschein-ärmste September seit dem Jahr 2000. Der November war nach November 2014 der sonnenärmste November.

Gesamteindruck:

Der Januar war klirrend kalt bei zahlreichen Schneetagen, extrem niederschlagsarm und wies bei den Sonnenstunden einen deutlichen Überschuss auf. Der Februar war überaus mild, ohne Schneefall und wies ein erhebliches Niederschlagsdefizit auf. Der März war überaus warm, niederschlagsreich und sehr windreich. Der April zeigte sich extrem wechselhaft und in der zweiten Hälfte winterlich kalt. Der Mai war in der ersten Hälfte viel zu kalt, gegen Ende hochsommerlich warm bei sehr ungleicher Niederschlagsverteilung. Der Juni war ein exzellenter Sommermonat mit hohen Temperaturen und in weiten Teilen zu wenig Niederschlag. Der Juli war ebenfalls ein schöner Sommermonat, zeigte sich jedoch sehr wechselhaft mit einigen Starkregenfällen und gegen Ende mit bereits herbstlichen Werten. Der August war ein sehr wechselhafter, aber erfreulich guter Sommermonat trotz großer Temperaturschwankungen. Der September war viel zu kalt und wies ein erhebliches Sonnenscheindefizit auf. Der Oktober war ein warmer Herbstmonat mit einem geringen Niederschlagsüberschuss und ausreichend Sonnenschein. Der November war zu warm und auf Grund viel zu geringer Sonnenstunden ein sehr trister Monat.  Der Dezember war deutlich zu warm bei einem leichten Niederschlagsüberschuss.
Bilanz jahreszeitlich

Winterbilanz (Dezember/Januar/Februar)

mit nur 58 l/m² lag der Niederschlag dieses Winters extrem unter dem Schnitt (normal 166 l/m²). Es war der bisher niederschlagsärmste Winter seit meinem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1983

  • die Durchschnittstemperatur der Wintermonate lag mit +0,1 °C unter dem Schnitt (zum Vergleich: normal 0,9 °C, kältester Winter -1,6 °C, wärmster Winter +3,5 °C)

  • dies zeigt sich an den Kenntagen: 23 Eistage (normal 23) und 66 Frosttage (normal 59)

  • nur 6 Schneetage (normal 16)

  • 18 stürmische Tage (normal 13)

  • mit 168 Stunden Sonnenschein lagen wir geringfügig über dem Schnitt (normal 163 Stunden), zurückzuführen auf den sehr sonnigen Januar.

Fazit:
Es war der trockenste Winter seit 1983 mit ausreichend Sonnenschein und unterdurchschnittlichen Temperaturen.

Frühjahrsbilanz (März/April/Mai)

  • es war mit 202 l/m² ein geringfügig zu nasses Frühjahr (normal 189 l/m² ), insbesondere verursacht durch den sehr niederschlagsreichen April

  • mit 10,4 °C war dieses Frühjahr wärmer als üblich (normal 9,7°C, kältestes Frühjahr 7,8°C, wärmstes Frühjahr 11,2°C)

  • 26 „warme Tage“ (normal 21), 8 Sommertage (normal 6), 2 heiße Tage (normal einer) und nur 11 Frosttage (normal 16)

  • 21 stürmische Tage (normal 11) übertrafen den Schnitt

  • der Sonnenschein des Frühjahrs lag über dem Schnitt, da vor allem der März einen hohen Überschuss aufwies. Mit einer Sonnenscheindauer von 504 Stunden wurde das übliche Maß (485 Stunden) erkennbar überschritten

Fazit:
Das Frühjahr war erfreulich gut: nur etwas zu nass, sehr warm und es wies einen Sonnenscheinüberschuss auf.

Sommerbilanz (Juni/Juli/August)

  • mit 327 l/m² war der Niederschlag deutlich höher als üblich (normal 248 l/m²). Schuld daran waren die überaus niederschlagsreichen Monate Juni und Juli. Die Zahl der Niederschlagstage lag mit 46 ebenfalls über dem Schnitt (normal 41)

  • die Durchschnittstemperatur der Sommermonate lag mit 19,5 °C erheblich über dem Schnitt, vor allem auf Grund des extrem warmen Juni (zum Vergleich: normal 18,5 °C, kältester Sommer 17,3 °C, wärmster Sommer 21,6 °C)

  • 82 „warme Tage“ (normal 75), 53 Sommertage (normal 40), 15 heiße Tage (normal 9), 643 Sonnenstunden (normal 656 Stunden)

  • 17 stürmische Tage (normal 8)

  • 19 Gewitter (normal 12)

Fazit:

Es war ein überaus warmer Sommer, da alle Monate, insbesondere der Juni, einen erheblichen Temperaturüberschuss aufwiesenEr gehörte zu den sehr niederschlagsreichen Sommern. Die Sonnenstundenzahl war mit 643 Stunden (normal 656) eher niedrig, da Juli und August zu wenig Sonnenschein aufwiesen.

Herbstbilanz (September/Oktober/November)

  • mit 178,2 l/m² lagen wir ziemlich genau im Schnitt (normal 174 l/m²), obwohl der Oktober zu nass war

  • die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 9,2 °C etwas unter dem Schnitt, zurückzuführen auf den deutlich zu kalten September (zum Vergleich: normal 9,4 °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C)

  • 12 warme Tage (normal 15), kein Sommertag (normal 3) sowie 27 kalte Tage (normal 29) und 6 Frosttage (normal 11)

  • 23 stürmische Tage (normal 7)

  • nur 249 Sonnenstunden (normal 329 Stunden) auf Grund des extrem sonnenarmen November

Fazit:
Der Herbst hatte eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz, war aber zu kalt und wies einen erheblichen Sonnenscheinmangel auf.

Gesamtbilanz  

Jahresbilanz 2017

Das Jahr wies einen geringen Niederschlagsüberschuss auf, wobei die Werte wieder unterschiedlich verteilt waren

  • sechs niederschlagsreichen Monaten (davon April, Juni und Juli extrem) standen fünf niederschlagsarme Monate (davon Januar und Februar extrem) gegenüber

Letztlich war dadurch das Niederschlags-Soll von 782 l/m² mit 838,4 l/m² überschritten.

Die Temperatur lag dieses Jahr erneut zu hoch

  • neun Monate lagen über dem Schnitt, dabei März und Juni extrem

  • nur drei Monate lagen unter dem Schnitt, wobei der Januar den Schnitt extrem unterschritt

  • So wies das Jahr letztlich mit 9,9 °C erneut einen sehr hohen Wert auf (normal 9,6 °C), wenn auch nicht so krass wie in den vergangenen drei Jahren.

Einige Extreme des Jahres sollen erwähnt werden:

  • der Januar war mit einem Schnitt von -4,1 °C der zweit-kälteste Januar nach Januar 1985

  • der März war mit einem Schnitt von 7,9 °C der wärmste März

  • der September war mit einen Sonnenschein-Defizit von 40% der sonnenscheinärmste Monat seit dem Jahr 2000

Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?

  • es lag mit 190 Niederschlagstagen (normal 167) über dem Schnitt, was aber auf viele Tage mit Nebelnässen zurückzuführen war

  • die Zahl der Sommertage lag mit 61 erheblich über dem Schnitt (normal 50), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 17 wesentlich höher als üblich (normal 9)

Das Jahr war aber nicht nur wegen der hohen Zahl an Sommertagen und heißen Tagen viel zu warm, sondern es gab wie im Vorjahr einfach auch zu wenig Eis- und Frosttage.

  • nur 124 kalte Tage (normal 134), nur 85 Frosttage (normal 87) und lediglich 18 Eistage (normal 26)

  • die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 82 bedenklich höher als normal (38), ebenfalls eine Auswirkung der Erderwärmung

Fazit:

Das Jahr war wieder einmal deutlich zu warm bei einer erhöhten Niederschlagsbilanz und einer fast ausgeglichenen Sonnenschein-Bilanz.

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