Jahresbericht 2012

Januar bis Dezember

Temperatur

Das Jahr liegt mit einer Durchschnittstemperatur von 9,7°C fast im Schnitt von 9,6 °C. Das Temperaturmaximum von 35,6 °C wurde am 20.8. um 16 Uhr 40 erreicht, die Minimaltemperatur betrug -18,1 °C am 5.2. um 7 Uhr 45. Das Jahr wies bis jetzt 23 Eis-, 71 Frosttage, 14 heiße Tage und 67 Sommertage auf. Die längste Dauerfrostperiode reichte vom 29.1. bis 14.2. (15 Tage und 23 Stunden)

Niederschlag

Der Gesamtniederschlag von 777 Litern liegt trotz der niederschlagsarmen Monate Februar bis Mai sowie September genau im Schnitt von 776,4 Litern. Die Zahl von 190 Niederschlagstagen (normal 165) liegt dagegen weit über dem Schnitt. Der höchste Tagesniederschlag mit 30,8 Litern fiel am 29.11. - bei Regen und Schneefall zwischen 0 Uhr und 16 Uhr, der höchste Niederschlag pro Stunde trat am 3.8. auf mit 18 Litern Nur an zwei Tagen fielen mehr als 20 Liter Niederschlag. Die längste Trockenperiode reichte vom 19.3. bis 30.3. (11 Tage).

Luftdruck
Das Luftdruckmaximum von 1037,8 hPa wurde am 9.3. um 10 Uhr 45 erreicht, das Minimum betrug 988,5 hPa am 5.1. um 14 Uhr.
Die maximale Luftdruckänderung am Tag betrug 26,5 hPa am 5.1., die maximale Änderung pro Stunde 4,2 hPa am 1.7.

Wind

Die maximale Windgeschwindigkeit von 76 km/h wurden am 5.1. um 11 Uhr 40 erreicht.

Auffälligkeiten

Die hier genannten Werte beziehen sich immer auf den Aufzeichnungsbeginn (1983 bis jetzt):
Der Februar war nach Februar 1986 der zweitkälteste Februar. Der März war der zweittrockenste Monat nach März 1984. Der April brachte erstmals einen heißen Tag zustande. Der November verlief nahezu frostfrei.

Gesamteindruck:

Der Januar war viel zu warm, extrem niederschlagsreich (bei einem geringen Schneeanteil) und sehr stürmisch. Der Februar war auffallend kalt, aber sehr sonnig und niederschlagsarm. Der März zeigte sich sehr warm, extrem niederschlagsarm und recht sonnig. Der April war zu kalt und wies zu wenig Regen sowie einen geringen Sonnenscheinmangel auf. Der Mai zeigte sich zu warm, zu trocken und sonnenscheinreich. Der Juni war niederschlagsreich, sonnenarm und die Temperatur lag über dem Schnitt. Der Juli zeigte sich zu kalt und wies zu wenig Sonnenschein und Niederschlag auf. Der August war ein heißer Sommermonat mit zwischenzeitlich großen Trockenheitsphasen. Der September war in weiten Teilen noch sommerlich geprägt und wies erheblichen Niederschlagsmangel auf. Der Oktober war zu trocken, wies etwas Sonnenmangel auf und war letztlich zu kalt. Der November war zu warm und sehr niederschlagsreich bei normaler Sonnenscheindauer. Der Dezember war zweigeteilt: zuerst sehr kalt und schneereich, dann warm und regnerisch.


Bilanz jahreszeitlich

Winterbilanz (Dezember/Januar/Februar)

  • mit 265 l/m² lag der Niederschlag dieses Winters ganz erheblich über dem Schnitt (normal 165 l/m²)

  • die Durchschnittstemperatur der Wintermonate lag mit +0,6 °C nur auf Grund des kalten Februars (12 sehr kalte Tage und 13 Eistage) unter dem Schnitt (zum Vergleich: normal +0,9 °C, kältester Winter -1,6 °C, wärmster Winter +3,5 °C)

  • dies zeigt sich an den Kenntagen: nur16 Eistage (normal 23) und 42 Frosttage (normal 59), bedingt durch den warmen Dezember und Januar.

  • 21 Schneetage (normal 15)

  • 30 stürmische Tage(erheblich über dem Schnitt von 12)

  • mit 185 Stunden Sonnenschein schnitt der Winter recht gut ab (normal 162 Stunden), zurückzuführen auf den recht sonnigen Februar

  • im Dezember und Januar präsentierte sich der Winter unerwartet warm, im Februar dagegen deutlich zu kalt

Fazit:
:Es war ein geringfügig kälterer, sonniger Winter, auch wenn eine deutliche Kluft zwischen Dezember/Januar und Februar bestand.

Frühjahrsbilanz (März/April/Mai)

  • es war mit nur 93 l/m² ein extrem trockenes Frühjahr (normal 197 l/m² )
  • mit 10,6 °C war dieses Frühjahr ein sehr warmes Frühjahr (normal 9,7°C, kältestes Frühjahr 7,8°C, wärmstes Frühjahr 11,2°C).
  • beachtliche 31 „warme Tage“, 15 Sommertage und 2 heiße Tage, allerdings auch 11 Frosttage
  • 15 stürmische Tage (normal 11) übertrafen leicht den Schnitt
  • es war ein sehr sonniges Frühjahr: wobei der März mit einem Mehr von 26% Spitzenreiter war. Mit einer Sonnenscheindauer von 549 Stunden wurde das übliche Maß (485 Stunden) daher deutlich überschritten

Fazit:
Das Frühjahr erwies sich als extrem trocken, eindeutig zu warm und es zeigte sich überaus sonnenscheinreich.

Sommerbilanz (Juni/Juli/August)
  • mit 259 l/m² lag der Niederschlag etwas über dem Schnitt (normal 249 l/m²), die Zahl der Niederschlagstage dagegen mit 50 erkennbar über dem Schnitt ( normal 42)
  • die Durchschnittstemperatur der Sommermonate lag mit 18,8 °C über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 18,4  °C, kältester Sommer 17,3 °C, wärmster Sommer 21,6 °C)
  • 82 „warme Tage“, 47 Sommertage, 12 heiße Tage, 614 Sonnenstunden (normal 656 Stunden)
  • 18 stürmische Tage (normal 6)
  • 13 Gewitter (normal 12)

Fazit:
Es war ein recht warmer Sommer, lediglich der Juli ließ etwas zu wünschen übrig. Einem extremen Niederschlagsmangel im Juli stand deutlicher Überschuss im Juni und August gegenüber. Die Sonnenstundenzahl war merklich zu geringer.

Herbstbilanz (September/Oktober/November)
  • es war, trotz des trockenen Septembers ein niederschlagsmäßig annähernd ausgeglichener Herbst mit 187 l/m² (normal 177 l/m²)
  • die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 9,5 °C im Schnitt (zum Vergleich: normal 9,4  °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C)
  • 16 warme Tage (normal 15), 5 Sommertage (normal 3) sowie 30 kalte Tage (genau im Schnitt) und nur 5 Frosttage (normal 13)
  • nur 284 Sonnenstunden (normal 329 Stunden) auf Grund des etwas sonnenarmen Septembers und Oktobers

Fazit:
Der Herbst wies von Temperatur und Niederschlag her ausgeglichene Werte auf, bot allerdings deutlich zu wenig Sonnenschein.

Gesamtbilanz

Das Jahr zeigte erwartungsgemäß eine unterschiedliche Niederschlagsverteilung:

  • sieben niederschlagsarmen Monaten (davon die Monate Februar und März besonders extrem) standen drei besonders niederschlagsreiche Monate, nämlich Januar, November und Dezember, gegenüber

Letztlich war dadurch das Niederschlags-Soll von 780 l/m² mit 777 l/m² nahezu erreicht.

Die Temperaturverteilung zeigte dieses Jahr keine abnormen Abweichungen. Dennoch ist folgendes festzustellen:

  • sechs Monate lagen über dem Schnitt:Januar, März, Mai, Juni, August und November
  • fünf Monate lagen unter dem Schnitt: Februar, April, Juli, Oktober und Dezember (davon der Februar extrem)
  • ein Monat im Schnitt

So zeigte sich das Jahr letztlich mit 9,7°C nahezu ausgeglichen (normal 9,6°C), wenn man die letzten 29 Jahre zugrunde legt. Nimmt man allerdings den vom DWD verwendeten Schnitt der Jahre 1960 – 1990 als Grundlage (Schnitt 8,0°C), zeigt sich die Klimaerwärmung wieder einmal überdeutlich.


Einige Extreme des Jahres sollen erwähnt werden:

  • drei sehr sonnenreiche Monate: Februar mit 108 Stunden (147% des Solls), März mit 158 Stunden (126% des Solls), Mai mit 247 Stunden (123% des Solls) und Dezember mit 56 Stunden (129% des Solls), dafür September und Oktober mit einem deutlichen Defizit (83% und 85% des Solls)
  • ein heißer Tag bereits im April
  • mit 12,4 l/m²zweittrockenster März nach März 1984
  • mit einem Schnitt von -3,2 Grad zweitkältester Februar nach Februar 1986
  • wärmste Weihnachten seit Aufzeichnungsbeginn

Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?

  • es wies die sehr hohe Zahl von 190 Niederschlagstagen auf (normal 159), dabei aber eine ausgeglichene Niederschlagsmenge (777 Liter)
  • die Zahl der Sommertage war mit 67 überraschend hoch (normal 49), ebenso erwies sich die Zahl der heißen Tage (Tropentage) mit 14 als überdurchschnittlich (normal 9)
  • Frosttage mit 71 erkennbar zu niedrig (normal 86), Zahl der Eistage mit 23 ebenfalls zu niedrig (normal 26)
  • die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war heuer mit 70 deutlich höher (normal 35), die Zunahme hoher Windgeschwindigkeiten bestätigt sich also erneut
  • immerhin 1664 Sonnenstunden (normal 1627)

Fazit: Das Jahr wies trotz großer Abweichung einzelner Monate eine ausgeglichene Niederschlags- und Temperaturbilanz auf, die Sonnenscheindauer war höher als üblich.

Anmerkung

Diese Jahreszusammenfassung wertet objektive Messwerte aus, bringt aber im Gesamteindruck durchaus auch persönliches Empfinden zum Ausdruck
   
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